Feuerwehr Marsberg

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Marsberg

 

Einsatz des überörtlichen Löschzugs beim Waldbrand in Stemel

Feuer 5Wald: ausgedehnter Wald-/Flächenbrand
Zugriffe 4376
Einsatzort Details

Sundern-Stemel
Datum 20.07.2022
Alarmierungszeit 18:30 Uhr
Einsatzende 03:00 Uhr
Einsatzdauer 8 Std. 30 Min.
Alarmierungsart Termin
Einsatzführer FF Sundern, FF HSK
Einsatzleiter Ralph Pohle, BOI ( als ZF überörtlicher Löschzug)
Mannschaftsstärke 32 aus Marsberg, gesamt > 500
eingesetzte Kräfte

Löschgruppe Westheim
Löschgruppe Giershagen
Löschgruppe Essentho
Löschgruppe Beringhausen
Löschgruppe Oesdorf
Fahrzeugaufgebot   Florian Marsberg 03 TSF 01  Florian Marsberg 04 MTF 01  Florian Marsberg 05 TSF 01  Florian Marsberg 07 TSF-W 01  Florian Marsberg 09 TSF-W 01
Feuer

Einsatzbericht

Waldbrand in Sundern-Stemel:

Mehr als 10ha Wald betroffen – Überörtlicher Löschzug im Einsatz

 

Stemel / Marsberg: Ein großer Waldbrand im Sunderner Ortsteil Stemel, nahe der Sorpetalsperre, hat ab dem Mittag des 19.7.2022 mehrere Tage lang mehrere hundert Einsatzktäfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Polizei in Atem gehalten: Mehr als 10 Hektar Waldfläche waren betroffen, bilanzierte die Einsatzleitung zwei Tage später.

Da eine sehr hohe Anzahl an Einsatzkräften und Gerät benötigt wurde, waren neben den drei Wasserförderzügen aus dem HSK, den Kreisen Unna und Paderborn auch überörtliche Löschzüge aus allen Städten und Gemeinden des Hochsauerlandkreises im Einsatz, ebenso Wehren aus benachbarten Kreisen. Auch ein Löschhubschrauber der Polizei wurde eingesetzt.

Auch die Feuerwehr der Stadt Marsberg stellte einen überörtlichen Löschzug: 32 Feuerwehrfrauen und -männer aus Marsberg, Westheim, Essentho, Giershagen, Beringhausen und Oesdorf waren vom 20. auf den 21.7.2022 unter der Führung von Ralph Pohle knapp fünf Stunden in Stemel im Einsatz.

Am Nachmittag des 19.7.2022 ging bei den beteiligten Einheiten die Information für den Einsatz in Sundern ab 20.00 Uhr Abends ein, vier Stunden waren angesetzt. Nachdem alle Einheiten ihr Personal einbestellt und die Fahrzeuge vorbereitet hatten, setzte sich der Löschzug um 18.30 ab dem Gerätehaus Bredelar in Bewegung.

In Stemel wurde zuerst der Bereitstellungsraum an der dortigen Schützenhalle angefahren, wo die Kameradinnen und Kameraden eine warme Mahlzeit einnehmen und sich mit reichlich Kaltgetränken versorgen konnten – diese wurden wegen der extremen Hitze auch dringend benötigt.

Anschließend erhielt Zugführer Ralph Pohle den Einsatzauftrag des Löschzuges: Als Abschnittsleiter für den Einsatzabschnitt „Nord“ – einer von insgesamt drei Einsatzabschnitten – bestand der Auftrag darin, eine Riegelstellung auf einem ca. 300m langen Waldweg zu betreiben: Aufgrund der bevorstehenden Dämmerung und des aufziehenden Gewitters konnte der Löschhubschrauber und die Drohne der Feuerwehr Sundern nicht weiter eingesetzt werden, so dass die Einsatzleitung entschied, mit Riegelstellungen eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern.

Das Problem dabei: Zu diesem Zeitpunkt gab es kein offenes Feuer mehr, statt dessen breitete sich enorme Hitze unterirdisch in ca. 30cm Tiefe weiter aus, selbst unterhalb bewässerten Waldbodens. An mehreren Hotspots, an denen die Hitze an die Oberfläche erreichte, konnten Temperaturen von über 150°C gemessen werden.

Nachdem der Löschzug den Zug aus Brilon abgelöst hatte und die Abschnittsleitung übergeben worden war, begannen die Marsberger Einheiten mit den erforderlichen Maßnahmen:

Der Waldweg war an drei Stellen mit vorher angelegten Schneisen in Richtung der Brandstelle versehen worden; dort waren bereits ein Wasserwerfer und zwei B-Leitungen mit Kreis-Segment-Reglern im Einsatz, die vom Wasserförderzug des HSK aufgebaut worden waren. Ferner waren zum Eigenschutz und zur Unterstützung der Werfer und der Regler mehrere C-Rohre einsatzbereit.

Diese bereits aufgebauten Geräte wurden von den Marsbergern übernommen, in Betrieb behalten und kontrolliert. Darüber hinaus wurde ein zweiter, oszillierbarer Wasserwerfer über eine ca. 150m lange B-Leitung vorgenommen. Ebenso wurden die Kreis-Segment-Regler der neuen Lage gemäß neu ausgerichtet, so dass diese eine größere Fläche abdecken konnten.

Die Wasserversorgung wurde durch eine 4,5km lange F-Schlauchleitung sichergestellt, die von der Sorpetalsperre aus unter der Führung des Wasserförderzugs HSK betrieben wurde.

Mit F-5B-Verteilern wurden zwei Kreiselpumpen bedient, die für die Versorgung der eingesetzten Geräte nötig waren.

Gerade die Kontrolle der Kreis-Segment-Regler über die gesamte Einsatzdauer war wichtig, da diese Geräte ihre optimale Leistung nur bei einem Druck von 4 bis 5 bar erbringen können.

Knapp fünf Stunden waren die Kameradinnen und Kameraden des Marsberger Zuges in ihrem Abschnitt im Einsatz, wo sie ihren Einsatzauftrag erfolgreich abarbeiten konnten. Der gegen 21.00 einsetzende Regen dürfte zum Einsatzerfolg sicherlich auch beigetragen haben.

Nach der Ablösung durch den Löschzug der Stadt Winterberg und der Übergabe des Abschnitts an den neuen Abschnittsleiter konnten die Marsberger Wehrleute gegen 1:30 Uhr die Heimfahrt antreten.

Parallel zum Marsberger Zug war der Zug der Stadt Olsberg im Abschnitt „Ost“ im Einsatz, die zuvor die Schmallenberger Kameraden ablösten. Für die Olsberger rückte der Zug aus Bestwig an.

Auf Grundlage des BHKG von 2015 sind die kreisangehörigen Städte und Gemeinden verpflichtet, Löschzüge für die überörtliche Hilfe im eigenen Landkreis zur Verfügung zu stellen. Dieser Pflicht wurde mit diesem Einsatz erstmals nachgekommen.

Dabei ist festzuhalten, dass die Zusammenarbeit der Marsberger Einheiten sehr gut funktioniert hat. Damit haben sie auch sicherlich beigetragen zu dem Einsatzerfolg insgesamt, den die Einsatzleitung am Folgetag bekannt gab.

Neben der Arbeit im überörtlichen Löschzug waren noch weitere Kameraden aus Marsberg in Stemel vor Ort, nämlich innerhalb des Wasserförderzugs des HSK.

An dieser Stelle möchten die Marsberger Wehrleute Danke sagen für die hervorragende Arbeit aller Einsatzkräfte vor Ort sowie für die sehr gute Organisation der Einsatzleitung und des Bereitstellungsraums. Besonderes Lob gilt auch an die Hilfsorganisationen und an das DRK für die Sicherstellung der Verpflegung vor Ort sowie den Piloten der Löschhubschrauber, die unschätzbar wichtige Arbeit verrichteten.

Ferner sprach die Feuerwehr Sundern den Anwohnern in Stemel großen Dank für ihre Hilfsbereitschaft vor Ort aus, die ebenfalls besonders zu würdigen ist.

 

sonstige Informationen

Einsatzbilder