Einsatzübung in Seniorenresidenz
Szenario erfordert Menschenrettung über Drehleiter
Marsberg: Feuer im 1. Obergeschoss, mehrere Personen vermisst: Mit diesem Szenario sahen sich am vergangenen Dienstag etwa 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Marsberg, Obermarsberg und Erlinghausen konfrontiert. Mit dieser Übung an der K&S Seniorenresidenz in Marsberg sollte nicht nur die Zusammenarbeit dieser drei Feuerwehren vertieft werden. Ebenso galt es, sich mit dem noch relativ jungen Einsatzobjekt mehr vertraut zu machen.
Der Übungsablauf sah zunächst das Auslösen der Brandmeldeanlage vor. Doch schon kurz nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte des Löschzugs Marsberg zeigte sich die tatsächliche Situation vor Ort: Ein Zimmerbrand hatte die Verrauchung einer kompletten Etage zur Folge, drei Menschen waren nach Auskunft des Hauspersonals noch im Brandraum vermisst. Unter Atemschutz gingen die ersten Einsatzkräfte zur Menschenrettung vor, weitere Einsatzkräfte des Löschzugs Marsberg und der Löschgruppen Erlinghausen und Obermarsberg wurden nachgefordert. Als vermisste Personen kamen eine Dummy-Puppe und zwei Angehörige der Jugendfeuerwehr zum Einsatz.
Die Menschenrettung bedeutete für die Einsatzkräfte im Gebäude Schwerstarbeit: Da die Personen bewusstlos vorgefunden wurden, mussten sie über einen großen Teil des Flurs gezogen werden. Um die Verrauchung des Gebäudes zu simulieren, bekamen die Atemschutzträger Müllbeutel aufgesetzt, so dass die Menschenrettung wie im Ernstfall unter Nullsicht durchzuführen war: Es galt nicht nur die Personen mitzuführen, sondern sich zudem kriechend und tastend durch das Gebäude zu bewegen.
Zwar konnten die vermissten Personen schnell aufgefunden werden, allerdings war eine Rettung weder aus dem Zimmerfenster noch über den Rettungsweg möglich: Zur Rettung mussten die Personen zu einem Balkon gebracht werden, von dort wurden sie über die Drehleiter gerettet.
Nachdem durch die alarmierten Löschgruppen ausreichend Atemschutzträger vor Ort zur Verfügung standen, konnten Menschenrettung, Brandbekämpfung und das vorsorgliche Absuchen des Gebäudes zügig vorgenommen werden. Nach etwa 45 Minuten waren die Einsatzschwerpunkte Menschenrettung und Brandbekämpfung erfolgreich abgeschlossen.
An der Übung, die von den Kameraden Niklas Kreft, Jennifer Thiele und Frank Eidinger vorbereitet wurde, nahmen auch die Wehrleitung der Feuerwehr Marsberg und der Sicherheitsbeauftragte der K&S Seniorenresidenz, Herr Künsting, als Beobachter teil. Letzterer zeigte sich beeindruckt von der professionellen und zügigen Herangehensweise aller Beteiligten Einsatzkräfte. Bei kühlen Getränken und Würstchen vom Grill fand die Übungen einen gebührenden Abschluss.