Feuerwehr Marsberg

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Marsberg

 

Heddinghausen: Das letzte Augustwochenende war ein ganz besonderes für die Löschgruppe Heddinghausen: Erstmals in der langen Geschichte konnte der Löschgruppe ein neues Löschfahrzeug übergeben werden – die bisherigen Fahrzeuge waren immer von anderen Löschgruppen übernommen worden. Jetzt verfügt die Löschgruppe über ein modernes Einsatzfahrzeug – gut und umfangreich ausgerüstet für die vielfältigen Aufgaben vor Ort und darüber hinaus! Im Beisein von Vertretern aus Politik, Verwaltung, Kirche und Feuerwehrleuten aus dem ganzen Stadtgebiet sowie dem benachbarten Vasbeck und interessierten Bürgerinnen und Bürgern erfolgte die offizielle Fahrzeugübergabe samt kirchlichem Segen in feierlicher Atmosphäre.

Löschgruppenführer Ralf Padberg zeigte sich hoch erfreut über die zahlreichen Gäste und ließ kurz den Zeitraum der Beschaffung Revue passieren: Begonnen habe alles im Oktober 2020 mit Beratungen über ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF), wie es im damaligen Brandschutzbedarfsplan vorgesehen war. Eine Besichtigung bei dem Hersteller Wiss im Mai 2021 zeigte aber deutlich: Ein MLF war für die vielfältigen Aufgaben und die Übernahme aller Geräte, speziell für die technische Hilfeleistung, nicht geeignet. Der gleiche Hersteller konnte aber ein Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz vorführen, das auch alle Beteiligten überzeugte: In guten Gesprächen mit Politik, Verwaltung und damaliger Wehrleitung konnte das Fahrzeug bereits im Oktober 2021 bestellt werden, worauf im Dezember 2021 die Bausbesprechungen und am 17.3.2022 die Auslieferung erfolgte.

Ralf Padberg vergaß aber auch nicht, den Kameraden der Löschgruppe Heddinghausen zu danken: Ohne engagierte und gut ausgebildete Wehrleute sei ein solches Fahrzeug nutzlos.

In Vertretung von Bürgermeister Thomas Schröder ergriff der Vorsitzende des Ausschusses für Feuerwehr, Sicherheit und Öffentliche Ordnung, Matthias Mönnighoff, das Wort. Er begann seine Rede mit den Worten: „Es ist Zeit für etwas Neues“. Damit meinte er nicht nur den Ersatz für das 36 Jahre alte Vorgängerfahrzeug. Die Feuerwehr habe, so Mönnighoff, mehr und mehr Einsätze zu bewältigen, die mit der ursprünglichen Aufgabe der Feuerwehr, der Brandbekämpfung, nicht mehr viel zu tun hätten: Hilfeleistungen aller Art nehmen zu, mit Waldbränden kommen auch neue Aufgaben auf die Feuerwehr zu. Um diese neuen Aufgaben zu erfüllen, bedarf es zeitgemäßer und leistungsfähiger Ausstattung. Und dieses sei mit dem neuen Löschgruppenfahrzeug für Heddinghausen gegeben. Die Investition von insgesamt 305000 Euro sei richtig und wichtig gewesen für eine schlagkräftige Feuerwehr: Gerade die Löschgruppe Heddinghausen habe in der Vergangenheit gezeigt, dass auch kleine Ortsfeuerwehren schlagkräftig sein können und ihre Berechtigung haben, schloss er überzeugt.

Der Leiter der Feuerwehr, Cyrill Stute, schloss sich den Dankesworten an und bekräftigte, dass dieses Fahrzeug eine wichtige und richtige Investition gewesen sei: Ein Fahrzeug solchen Typs sei im Stadtgebiet noch nicht vorhanden, und die Erfahrungen der großen Waldbrandeinsätze 2020 und 2021 habe gezeigt, dass ein solches Fahrzeug dringend geboten sei: Mit seinem Allradantrieb und der Möglichkeit, Wasser über lange Wegstrecken zu fördern, sei es ideal für Waldbrandeinsätze, die in Anzahl und Intensität zunehmen: Folgerichtig sei das neue Fahrzeug auch in das Waldbrandkonzept als auch in die ABC-Gefahrenabwehr im gesamten Stadtgebiet eingebunden. Er sei sich sicher, dieses Fahrzeug einer gut ausgebildeten und motivierten Löschgruppe zu übergeben.

Bei der Beschaffung dieses Fahrzeugs sei nicht nur der Blick auf die Löschgruppe Heddinghausen gerichtet gewesen, vielmehr habe auch die Frage dominiert: Was brauchen wir als Feuerwehr der ganzen Stadt Marsberg? Daran werden sich auch die künftigen Neuanschaffungen orientieren, so Cyrill Stute. Die neue Wehrleitung verfolge das Ziel, mit dem künftigen Brandschutzbedarfsplan nicht nur Politik und Verwaltung, sondern auch allen Bürgerinnen und Bürgern verständlich zu machen, wofür die Feuerwehren welche Investitionen benötige.

Mit der symbolischen Schlüsselübergabe durch Matthias Mönnighoff an den Leiter der Feuerwehr, der diesen dann an Löschgruppenführer Ralf Padberg weiterreichte, wurde das Fahrzeug offiziell in Dienst gestellt.

  

Durch Pastor Udo Scholz und Pfarrer Markus Pape erhielt das Fahrzeug den kirchlichen Segen: Pastor Scholz, der 1984 in die Gemeinde Heddinghausen kam, brachte zum Ausdruck, wie sehr ihm der Einsatz der Feuerwehr seit den fast 40 Jahren beeindruckt habe, mit wie viel Engagement die Löschgruppe über Jahrzehnte hinweg ihre Aufgaben wahrnehme.

Pfarrer Pape betonte in Bezug auf das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter, wie wichtig es für das Miteinander in einer Gesellschaft sei, dass es Menschen gebe, die bereit seien, alles stehen und liegen zu lassen, um Menschen in Not zu helfen und tatkräftig zu unterstützen – dies gelte sowohl für ein Dorf wie für eine gesamte Stadt, so Pape.

 

Beide wünschten den anwesenden Kameradinnen und Kameraden Gottes Segen bei ihrer Tätigkeit in der Feuerwehr. Im Anschluss an die offizielle Übergabe konnte das Fahrzeug besichtigt werden, bis weit nach Mitternacht wurde dieses besondere Ereignis in Heddinghausen gebührend gefeiert.

Von links: Matthias Mönnighoff, Ordnungsamtsleiter Michael Martin, Wehrleiter Cyrill Stute, Löschgruppenführer Ralf Paderg, stv. Löschgruppenführer Tobias Schemm, Pastor Udo Scholz, Pfarrer Markus Pape

 

Bei dem neuen Einsatzfahrzeug handelt es sich um ein LF20 für den Katastrophenschutz, wie es der Hersteller Wiss für das Land Schleswig-Holstein fertigte. Bei der Vorführung dieses Fahrzeugs konnte dessen Konzeption überzeugen, weshalb sich für die Anschaffung dieses Fahrzeugs entschieden wurde. Da aber auf dem Fahrzeug auch hydraulische Rettungsgeräte für die Technische Hilfeleistung mitgeführt werden, wird das Fahrzeug als HLF20 geführt.#

  

Weitere Informationen zum neuen Fahrzeug: 

https://www.fw-marsberg.de/lg-hed-technik/einsatzfahrzeug